mit Amy Casilda Bartoli, Dominik Buda, Cătălina Cosma, Vlad Dinu, Flora Franke, Elena Kristofor, Denise Lobont, Patric Pavel, Diana Păun und Nora Severios
Galeria Posibila
2021
Am Beginn des Projekts stand ein einfacher, aber weitreichender Gedanke von Jean-François Lyotard. In seinem Essay von 1989 mit dem Titel Ob man ohne Körper denken kann reflektiert der Philosoph über das Verhältnis von Mensch und Natur und wie man dieses in Hinblick auf das Erlöschen der Sonne und damit das Endes der Erde denken kann. Lyotards Überlegungen sind Ausdruck eines neuen Blickes auf die Erde, mit dem wir seit den 1980er-Jahren konfrontiert sind: wir erleben und beobachten Umweltzerstörung, Klimawandel – haben aber letztendlich Natur im menschlichen Leben vergessen.
Die Arbeiten in der Ausstellung greifen diese Stimmung auf. Als Künstler_in dieser Mensch-Naturbeziehung nachzugehen und die Erde, auf der wir folgenreich stehen, unmittelbar zu erfahren und zu beobachten, das war auch im einjährigen Prozess dieses Workshops die eigentliche Herausforderung. Sich an den Naturbegriffen, Naturkonzepten, Naturideologien, Utopien und Technologien der Moderne abzuarbeiten, davon zu lösen und stattdessen ein Erahnen von Natur ohne Worte aus sich selbst heraus zu versuchen und notfalls im Arbeitsprozess an dieser Wirklichkeit, der Zeit, den Ausmaßen auch zu scheitern – vielleicht ist es auch vielmehr der beunruhigende Zustand des postmodernen Menschen und weniger der Natur, der in all den gezeigten Arbeiten mitschwingt.